Frankreich, Atlantikküste - Reiseerfahrungen 

 2017 -  Normandie

Ergänzung zu Aquitanien und Bretagne

Die Normandie ist, zumindest in unserem Reisegebiet, großteils Hügelland, so manche schnurgerade Straße führt hügelauf und hügelab .. .. es gibt viele schmale Straßen, auf denen kaum Platz zum Ausweichen ist, sorgfältige Planung kann günstig sein, wenn man ein Navigationsgerät hat, das nicht zwischen größeren und kleineren Straßen unterscheidet. Vorsicht ist auch geboten, weil es leicht vorkommen kann, dass in einer Kurve ein Fahrzeug in der Mitte der Straße entgegenkommt, die Einheimischen sind es wohl gewohnt, dass der Verkehr gleich Null ist bzw. fahren sie prinzipiell in der Mitte der Straße und weichen nur bei Gegenverkehr an den Rand aus.  
Das ist immerhin die D67! (Ostküste der Manche - Sainte-Mère-Église)

Navigationsgerät .. .. ohne dieses würden wir manches vielleicht nicht (so schnell) finden, doch oft ist es besser, nach Straßenkarte und Hinweistafeln zu fahren. Wir landeten vor einer Fußgängerbrücke bei Bonneval, bei einer mit Pollern abgesperrten „Straße“ (eigentlich ein breiter Gehweg) in Carentan, und ganz toll war es in Chartres: Die Schlaufe war am Display zu sehen (in Maps nachgestellt), doch so schnell den Verstand einschalten und gegen die eindringliche Stimme der Frau Nüvi agieren, das haben wir nicht geschafft und sind die Schlaufe brav gefahren. Bei der 3. Ausfahrt raus aus dem Kreisverkehr, bei der 2. wieder rein und bei der 4. wieder raus. Zuletzt fuhren wir noch einen 10 km-Umweg über Strassbourg inclusive viel Stau statt gemütlich auf der Autobahn, wir waren schon vorsichtig geworden, wenn die Möglichkeit bestand über winzige Sträßchen „quer durch´s Gebüsch“ geschickt zu werden, aber damit, dass eine kürzere Strecke über Autobahn ignoriert wird, haben wir nicht gerechnet! 
 

WCs sind nicht üblich bei Supermärkten, entdeckte Ausnahmen sind der riesige Leclerc am Rand von Lisieux und der Intermarché bei Pont l´Eveque, beide wohl deswegen, weil da auch noch ein paar andere Läden dabei sind, auch ein Cafe.  Manche Städte haben einige Anlagen im Innenstadtbereich (Granville z.B. hat diese wirklich gut ausgestattet), woanders standen wir vor verschlossenen Türen ohne Information warum und wohin stattdessen. Vielleicht brauchen die Normannen keine? Wir haben auf einer Autobahnraststation Männer im Gebüsch vorübergehend verschwinden sehen, obwohl eine schöne Anlage maximal 100 m entfernt war, und viele Picknickplätze, auf denen es niemanden zu stören schien, dass da Wiese, Tische und Bänke geboten sind, und sonst nichts.

Die von uns aufgesuchten Campingplätze in der Normandie haben fast durchwegs Sanitärgebäude ohne Trennung  Männer / Frauen. Die Waschbecken befinden sich in Kabinen, somit ist es egal, jedoch sind enge Duschkabinen unangenehm, üblicherweise ist nach dem Duschen der ganze Boden  darin nass, schön wäre es, könnte man rausgehen um sich anzuziehen. Die meisten Betreiber haben verstanden, dass Campinggäste nicht unbedingt so viel (Schmutz-)wäsche mithaben, dass sie eine große Waschmaschine damit füllen, es gibt dann also Waschbecken, die für zwei Leiberl und ein paar Socken geeignet sind. Man muss allerdings damit rechnen, dass es nicht gestattet ist, Schnüre zu Bäumen zu spannen, also ist es gut eine eigene Aufhänge-Möglichkeit mitzuhaben, und sei es nur zwei Stangen mit Abspannschnüren und der Wäscheleine natürlich.   

Es wird überall aufgefordert mit dem Wasser sparsam umzugehen, doch schreibt sich das leichter als es zu befolgen, wenn die Warmwasserbereitung weit entfernt ist vom Wasserhahn oder Duschkopf und erst viel Wasser durch kalte, ungedämmte Rohre fließen muss, ehe es so warm kommt, dass man das (als normal empfindlicher Mensch) den Zähnen zumuten kann oder dem ganzen Körper. Leider wird zwar oft am Waschbecken Regulierung geboten, aber nicht bei den Duschen. Da läuft dann erst mal viel kaltes Wasser in den Abfluss, ehe das lauwarm aufbereitete Wasser die Rohre so weit erwärmt hat, dass es auch lauwarm aus der Dusche kommt. Manchmal sind es auch andere Campinggäste, die dafür sorgen, dass kein warmes Wasser mehr übrig ist. Wir haben selbst solche Dauerduscher erlebt.

Fougères liegt zwar in der Bretagne, doch so weit im Osten, dass wir im Zuge der Normandie-Reise da waren. Der gemeindeeigene Campingplatz liegt in einer ruhigen Seitengasse. Das Gebäude macht einen recht neuen Eindruck, die gesamte Anlage ist schön und gepflegt, und es gibt da sehr geräumige Duschkabinen, da ist noch ein Waschbecken drin und viel Ablagefläche. Klopapier ist selbst mitzubringen. Der einzige „Haken“ an dem Platz ist, dass man nur rein und auch wieder raus kann, wenn die Rezeption besetzt ist. Extra für uns kam allerdings jemand und ließ uns um 8 Uhr abreisen, obwohl die Rezeptionszeit erst um 9 Uhr beginnt.

Camping Mont St. Michel ist wunderbar, wenn man den Mont St. Michel besuchen möchte. Wir haben eine Nacht gebucht und den Mont am Nachmittag und am nächsten Morgen aufgesucht. Um zum Campingplatz zu kommen, benötigt man einen Code für den Schranken auf der Straße zu dem Gebiet, auf dem sich einige Hotels und eben dieser Platz befinden. Für diesen Code ist eine Gebühr von 4 Euro zu bezahlen,  und man erfährt ihn (auch auf Englisch), wenn man die Nummer des Platzes (der zu einem dieser Hotels gehört) anruft, bevor man kommt. (Wir hatten den Aufenthalt gebucht.) Vom Campingplatz aus kann man gratis die Navette-Busse benutzen, die vom Besucherparkpatz zum Mont fahren. Das Sanitärgebäude ist mit einer Art Schlüssel zu öffnen, damit nur die Campinggäste dieses benutzen können, denn das Gelände ist praktisch für jedermann zugänglich, und es gehen viele Besucher des Mont St. Michel vorbei (der Besucherparkplatz und das Info-Gebäude sind nahe).  
Einige Kilometer südlich, in Pontorson,  haben wir einen Supermarkt entdeckt, an dem wir auch am Sonntag einkaufen konnten.

 

Der Campingplatz in Courtils heißt Saint Michel, ohne Mont. Er kostet weniger und bietet durch große Bäume auch schöne Schattenplätze, es ist alles etwas mehr aufgelockert, gibt einen Spielplatz und auch ein paar Tiere – Hühner, Ziegen, etc. Zwei Sanitärgebäude nebeneinander, das kleinere offenbar eine neuere Ergänzung, in diesem ist die Wärme des Wassers regulierbar, die Anlagen werden täglich 2 mal gereinigt (die Zeiten sind neben den Türen angeschrieben) und können beheizt werden. 

Camping Chateau de Lez-Eaux in der Nähe von Granville ist sozusagen ein Nobel-Campingplatz rund um ein Schloss. Es gibt da richtige Wasserhähne statt der üblichen Druckknöpfe, Klobrillen, einen angenehmen Föhn, etwas geräumigere Duschkabinen, zu dem üblichen Schwimmbecken im Freien eines in einer Halle, Boulbahnen, lustige Fitnessgeräte .. .. das bezahlt man natürlich mit. Beim Einchecken bekommt man einen Code, der den Schranken öffnet, wenn man rein oder raus möchte. Dieser Code ist hier individuell, jeder Gast hat seinen eigenen, und er ist nicht mehr gültig, wenn man abgereist ist. Leider sorgt ein naher Mobilfunkmast für gewissen E-Smog, es gibt aber einen Bereich, der etwas geschützt liegt.

Camping Etang des Haizes in St Symphorien le Valois bei La Haye-du-Puits ist ein guter Ausgangspunkt für den nördlichen Zipfel der Manche, die westliche Küste ist nicht weit, auch der Norden (Cherbourg) oder die östliche Küste lassen sich gut erreichen. Angeblich ist „praktisch der ganze Platz“ mit WiFi versorgt, doch ist da eine zentrale Antenne, und in dem Winkel, in dem wir uns einen Platz aussuchten, war davon nichts zu bemerken, jedenfalls nicht im Juni. Es gibt zwei Sanitärgebäude, die werden täglich drei Mal geputzt ohne die Gäste auszusperren. Die Wärme des Wassers ist regulierbar. Praktisch ist auch ein großer Intermarché nahe der Umfahrungsstraße (D900), es gibt diverse Läden in La Haye, und Mittwoch Vormittag ist da Markt.

Camping la Baie des Veys liegt in einer etwas abgelegenen Gegend (aber günstig für die östliche Küste der Manche, Carentan, Bayeux etc.), die meisten Straßen hier sind sehr schmal, manchmal ohne Ausweichmöglichkeit. Am besten biegt man nördlich von Sainte-Marie-du-Mont auf die D115 ab .. .. und dann, wenn sie ins Meer bzw. eher in den Schlick zu führen scheint, ist es gut eine Rechtskurve zu fahren, und damit ist man schon fast da.  Wenn man dem Pfad, der von der Recycling-Sammelstelle wegführt, folgt, kommt man zum Wasser und kann eventuell Seehunde sehen.
Der Platz ist gut ausgestattet, mit einer Sanitäranlage aus Fertigkabinen (Kit Vulcaine), die auf Holzbrettern stehen und überdacht sind, sie bieten Toiletten mit Klobrillen und Waschbecken mit regulierbarem und wirklich warmem Wasser sowie Duschen, eine davon in einer geräumigen Kabine zusammen mit WC und Waschbecken. Allerdings auch Frischluft, das Dach schließt nicht mit den Kabinen ab, der Spalt ist nur mit einem Gitter gegen Vögel „abgedichtet“. Klopapier ist selbst mitzubringen. Die Stellplätze sind schön und eben, diverse Bäume noch nicht allzu groß. WLAN (in Frankreich heißt das WiFi) gibt es an der Rezeption, und der nächste Mobilfunkmast ist (jedenfalls 2017) 5 km weit weg – die Standplätze sind also praktisch E-Smog-frei.  
Französisch-Kenntnisse sind von Vorteil, auch wenn etwas Englisch gesprochen wird und die Betreiber sehr bemüht sind ihre Gäste zu verstehen.  

Camping Le Brévedent liegt in einem bewaldeten Gebiet, und auch am Platz gibt es große Bäume. Wie sich das für einen Platz mit einem Chateau (also ein großes altes Haus) gehört, gibt es WC mit Klobrille und Papier und Wärmeregulationsmöglichkeit am Waschbecken, im neuesten Sanitärgebäude auch in den Duschen. Die Warmwasserbereitung war zeitweise überfordert oder (morgens) noch nicht lange genug in Betrieb. Es gibt drei Sanitärgebäude, eines offenbar nicht mehr jung und mit Trennung in Männer (blaue Türen) und Frauen (rosa Türen), eines hat Kabinen mit Waschbecken, Duschen und Kinderbademöglichkeit, das dritte ist offenbar recht neu und geradezu elegant. Es ist der einzige von uns aufgesuchte Platz, an dem nicht groß angeschrieben ist, wann man fahren darf – bei der Tafel der Eurocamper war zu lesen, dass man nicht zwischen 22 und 7 Uhr fahren soll, das Tor scheint immer offen zu sein. Am Rand gibt es eine Brücke über einen Bach und einen Waldweg zur nahen Kirche von Le Brevedent.
WiFi ist in der Nähe der Rezeption, Mobilfunkempfang durch Tallage äußerst schlecht (Mobile Orange dürfte gehen), also sind die Plätze praktisch E-Smog-frei.

 Wo es bzw. was uns gefallen hat

Fougeres (im Ostzipfel der Bretagne) – wir gingen einen schönen Rundweg, hinunter durch den Jardin neben der Kirche (mit Ausblick auf die von der Morgensonne beschienene Burg), durch die alte Unterstadt, zurück ging es auf einem Weg inmitten von Grünanlagen, beginnend bei der Burg hinter einem Lokal, heraus kamen wir neben einem Turm auf dem Boulevard Jacques Faucheux.  Wir besuchten die Horlogerie mit diversen alten und kunstvollen Uhren auf der Rue Nationale (sehr sehenswert!) und fanden auch zwei schöne bemalte Fassaden, eine am Kino, eine an einem Haus an der Ecke Rue du Tribunal und Avenue du Géneral de Gaulle .. .. unser Auto stand derweil in der Nähe der letzteren auf einem kostenlosen Parkplatz am Place de la Grande Douve, der war sehr voll und sonnig, daneben gab es einen schattigeren mit mehr Platz, doch die dort erlaubten eineinhalb Stunden waren zu kurz für unseren Rundgang. Für PKWs bis 1,95 m ist da auch eine Tiefgarage.

Der Parc botanique de Haute Bretagne bietet natürlich nicht jederzeit den Blütenreichtum, den die Homepage suggerieren mag, die ziemlich große Anlage ist aber vielfältig gestaltet, bietet immer wieder schöne Ausblicke und auch Bänke. Bei einem Besuch alles zu sehen war uns zu viel. Die Zufahrt ist gut beschildert, zuletzt ist da ein schmales Sträßchen, geparkt wird unter dichten Baumreihen.


Der Mont St. Michel besteht nicht nur aus der Abtei (die wir 2 Jahre zuvor gesehen haben, und nach der wir wegen der vielen Stufen zu müde waren für mehr). Ein Rundgang über die Stadtmauern und durch einige Gässchen ist schön, dabei geht es auch Stufen rauf oder runter. Auch der Besuch des        Maison Tiphaine ist mit Stiegensteigen verbunden, es sind drei Räume übereinander, und aus dem letzten tritt man hinaus auf eine Gasse unterhalb der Abtei, das Haus sieht von hier aus ebenerdig aus.
Wir waren zu Vollmond da, die Tide ist so hoch, dass der Mont andeutungsweise eine Insel ist, wirklich spektakulär wird es nur zu Neumond, da wird der Wasserstand mindestens 1 m höher.
Es gibt eine kostenpflichtige Toilettenanlage gleich im ersten Hof, als wir 2015 zeitig am Morgen da waren, war sie geschlossen, und das Notklo im nächsten Hof war wirklich nur zur Not zu benutzen. Mit den Navette-Bussen kann man immer kostenlos hin und her fahren, auch wenn man das Auto am großen neuen Parkplatz (mit Tagesgebühr) stehen hat. Dort gibt es auch ein Info-Center mit schönen, kostenlosen Toilettenanlagen.
 

Schön ist es auch, den Mont St. Michel aus der Ferne zu betrachten, von der Pointe du Grouin du Sud aus, Parkplatz am Straßenrand, Pfad zur Felsspitze. Wir sahen auch Hinweisschilder zu Wanderwegen, zur Pointe selbst ist es nicht weit.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, die Cabanes des Herrn Vauban zu besuchen, die heißen so, weil Vauban den Küstenschutz neu organisierte und wahrscheinlich anregte, dass die Wächter Unterstände haben sollen. Eine befindet sich westlich von Champeaux, es gibt einen Parkplatz an der D911 / Route des Falaises mit Höhenbegrenzung (unser Auto passte durch), man geht ein Stück die D911 nach Westen und biegt in den Chemin de la Cabane Vauban ein, das ist ein Stück weit Straße zwischen Gärten, dann wird es schmal und immer schmaler, auch steinig, und trotzdem sollte man ab und zu nach rechts oben schauen - wir hätten die Hütte fast nicht gesehen, weil wir so auf den Weg fixiert waren. Wer fit und trittfest ist, kann weiterwandern auf dem Pfad, oder aber man fährt die D911 weiter nach Nordwest und nimmt den Abzweig mit Hinweisschild
„Cabane Vauban“, es gibt eine Orientierungstafel, der Weg ist leicht zu gehen.

Etwas südlich vom Mont liegt die Alligator Bay, die keine Bay ist sondern ein Reptilienzoo. Ein „Rundweg“ führt zu Schildkröten im Freien, in ein Terrarienhaus und erst ganz zum Schluss zur Hauptattraktion, einer großen Halle mit Alligatoren, Krokodilen und Kaimanen,  (zumindest im Juni) vom Eingangsbereich des Zoos zu betreten.  Da drin ist es warm und feucht, die Kameras brauchten Eingewöhnungszeit, und wir wollten bald wieder raus. 

Granville bietet kostenlosen Parkplatz im Zentrum (obwohl noch „Payant“ zu erkennen ist auf der Straße), ein paar schmale Gassen und interessante Details, eine kleine Zugbrücke, tollen Ausblick aufs Meer, den Garten von Christian Dior mit rosafarbener Villa mittendrin. Die Einbahnregelungen machen es etwas schwierig, mit dem Auto dorthin zu kommen, wo man hinmöchte, ein Navigationsgerät und gute Planung (Stadtplan mit eingezeichneten Einbahnen) ist sinnvoll. Wegen der Einbahnen gingen wir lieber zu Fuß zur Eglise Saint-Paul, auch durch eine  „Gasse“, die nur eine Treppe zwischen Hausmauern ist, die Kirche war allerdings geschlossen. Da wir mal bei höherem, mal bei niedrigerem Wasserstand da waren, haben wir den Hafen mal mit Wasser, mal ohne gesehen.

In Villedieu-les-Poeles sind die Kästen im Möbelmuseum was ganz Besonderes, ein Kombiticket mit dem Museum Le Musée de la Poeslerie et la Maison de la Dentellière ist  günstig, dort ist bisschen was über die Erzeugung von Kupfergeschirr und Spitzenklöppeln zu sehen. Es gibt kleine Durchgänge in Höfe hinter den Häusern an der Straßenfront, auch das Museum liegt in einem solchen Hof. Einige kostenlose Parkplätze in der Nähe. 
Die Glockengießerei  Cornille Havard liegt gleich „ums Eck“, es wird in verschiedenen Sprachen erklärt, wie das Glockengießen funktioniert, auch auf Deutsch, sehr informativ. Ein Video vom Glockengießen in Aktion kann man auch sehen bzw. kaufen. Und es stehen einige Glocken herum, die man zum Tönen bringen darf.

Die Abtei von Hambye ist einfach eine schöne Ruine

Coutances hat eine schöne Kathedrale und einen Stadtpark mit vielen Blumen. Jährlich soll es da was Besonderes neben der Zeder geben, doch sind die Gärtner mit dem Bepflanzen wohl erst ab Mitte Juni fertig, und so haben wir hier nur einen braunen Erdhaufen gesehen. Der vorgesehene Parkplatz war voll, wir haben schließlich in einer kleinen Gasse ein Plätzchen gefunden.

Chateau Gratot wird von einem Verein erhalten, pro Person bringe man 3 Euro in Münzen mit, die sind in eine Kasse zu werfen. Daneben kann man eine ausführliche Beschreibung entnehmen (nachher wieder zurückzulegen!), auch auf Deutsch. 2 Türme sind so weit intakt, dass man die Wendeltreppe hinaufsteigen  kann.

In einem Nebengebäude von Chateau Pirou gibt es einen Teppich, ähnlich wie der berühmte in Bayeux, durch diesen inspiriert und in den Jahren 1976 – 1992 gestickt. In der Burg kann man auf einen Wehrgang, sehr eng. Wir bekamen eine deutsche Beschreibung, nach der Besichtigung wieder abzugeben.  

Le Mont Castre ist offenbar ein Berg, der übrig blieb vom Steinabbau, es ist da ein See, und es führt ein Rundweg drumrum, schön angelegt und mit ein paar Info-Tafel ausgestattet. Die Felswand zeigt nach Osten und ist im Morgenlicht fotogen, die Allee Couverte ist eigentlich keine solche, sondern besteht nur aus ein paar rumliegenden Steinen, und dann sind da noch zwei Ruinen.

Cherbourg ist eine große Stadt mit entsprechendem Verkehr. Bei der Basilique Sainte-Trinité haben wir einen Parkplatz mit Schranken gefunden, sodass wir nicht von vornherein wissen mussten, wie lange wir brauchen (Payant-Parkplätze gibt es fast überall in den Gassen). Es wird dort viertelstündlich abgerechnet und ist sehr günstig. In der Kirche ist nicht nur das schöne Altarbild zu betrachten, sondern auch der Totentanz oberhalb der Säulen links vom Mittelgang. In der Rue du Port befindet sich ein Geschäft, das in „Die Regenschirme von Cherbourg“ zu sehen ist, die Regenschirmfabrik, die erst nach dem Film gegründet wurde, befindet sich ein paar Gassen weiter.
Für La Cite de la Mer sollte man viel Zeit einplanen, vor allem, wenn man den Untergang der Titanic in der vollen Länge miterleben will. Man kann an der Reling sitzen, die Küste oder das Meer sehen und Geräusche hören, beginnend mit der Abfahrt, wir waren bei der Kollision mit dem Eisberg bei einer interessanten Installation, wo zwei Männer im Fitnessraum diese erlebten, und warteten das Ende nicht ab. Um das U-Boot zu besichtigen, bekommt man ein kleines Gerät, auf dem Nummern zu wählen sind, dann kann man einen Mann sprechen hören, der behauptet der Kommandant zu sein und der einiges erklärt, z.B. warum die Raketen nicht nass werden, wenn sie unter Wasser abgeschossen werden. Auch anderes kann man mit Audioguide besichtigen, es ist aber auch auf Französisch und Englisch beschrieben und wirklich viel Information.  

In Sainte-Mère-Église ermöglicht das Farm-Museum, also Musée Ferme de Contentin, ein Gefühl dafür, wie das Leben der Bauern hier mal war, mit passender Geräuschkulisse. Die Ausstellung zeigte 2017 die Modernisierung der letzten Jahrhunderts, und dann gibt es noch einige landwirtschaftliche Maschinen.

D-Day, die Veranstaltung Anfang Juni, zieht eine Menge Besucher an, vor allem am Sonntag. Da sind dann Menschenmassen unterwegs in Sainte-Mère-Église, Besucherparkplätze sind dort und ein Stück weiter für die Fallschirmabsprünge angelegt, letztere kann man erst am Abend verlassen, das war nichts für uns. Es ist aber am Samstag in Carentan recht nett, wenn sich Menschen treffen, um die Flucht vor den deutschen Truppen nachzustellen, in Kleidung der 40er-Jahre, mit Koffern, Kinderwagen, Leiterwagerln, Fahrrädern und auch 2 Autos. Dort haben wir auch das Camp Arizona leicht gefunden, indem wir erst mal daran vorbei gefahren sind. Dauernd sind diverse Militärfahrzeuge auf den Straßen in der Gegend unterwegs, und am Place Republique sang ein Duo Lieder aus der Kriegszeit. Es sollte in der Umgebung auch kleinere Fallschirmabsprung-Aktionen am Montag und Dienstag geben, doch kam Sturm auf, und so fielen sie aus.  

Ein Besuch am Strand .. .. eigentlich nördlich von dem Gebiet, das während der Invasion als Utah Beach bezeichnet wurde, aber nehmen wir es mal nicht so genau .. .. bei Niedrigwasser. Es sind da Austernbänke zu sehen, Traktoren, die Boote ziehen,  Pferde mit Sulkys und ev. auch Strandsegler.

Von den vielen Museen zur Invasion haben wir uns das Musée du débarquement Utah Beach - praktisch an diesem Strand - und das Airborne Museum in Sainte-Mère-Église angesehen, beide mit Flugzeug und vielen Einzelstücken, schön arrangiert.. 

Die Pointe du Hoc - eigentlich nicht schön, ein Gelände voller Bombenkrater und Bunkerruinen, aber das Rundherum ist super. Jede Menge Parkplatz, beim Gebäude mit der Toilettenanlage ein Ständer mit Broschüren in mehreren Sprachen, Infotafeln im Gelände, alles kostenlos.

Die Kathedrale von Bayeux, ein schönes Bauwerk mit vielen Details! Den Teppich haben wir uns nicht angesehen, es war heiß, wir waren müde, schwenkten beim Musée de la Tapisserie gleich rechts ab in den Shop und besorgten uns ein schönes Buch. Bei der Lektüre wurde bald klar, dass wir so mehr davon haben, die vielen Informationen hätten wir bei einem Besuch gar nicht aufnehmen können. 

Der Grand Bunker in Ouistreham ist ein hoher Bunker, der Ausblick aufs Meer erlaubte und somit die Berechnung von Zielkoordinaten. Es sind darin einige Szenen nachgestellt, und so ist die Fülle an Ausstellungsstücken nicht so erschlagend wie woanders. Eine gute Erklärung bekamen wir hier, warum die Landung am D-Day bei Niedrigwasser erfolgte – da gab es nämlich Hindernisse, die bei hohem Wasserstand nicht sichtbar waren. Parkplätze gibt es in den Gassen rundum, manche mit „Payage“, manche kostenlos.

Der Park Floral in Caen – wenn es nicht so heiß gewesen wäre, hätten wir ihn mehr genießen können. Schöne Blumengestaltungen und viele Orientierungstafeln und Wegweiser im Park verteilt. Großer Parkplatz beim Eingang auf der anderen Straßenseite.

Sicher gibt es noch einiges andere in Caen zu sehen, das uns auch gefallen würde, nur kamen wir auf dieser Reise nicht dazu, und eine weitere wird es nicht geben, es geht nicht mehr .. .. 

Schöne Orte mit mehr oder weniger vielen Fachwerkhäusern gibt es einige östlich von Caen. Beuvron-en-Auge ist eines mit besonders vielen, ein großer Parkplatz steht kostenlos zur Verfügung, kleinere in Beaumont-en-Auge und Cambremer - in letzterem sind es wenige Fachwerkhäuser, es gibt aber lustige Figuren im Straßenbild. Auch in ganz kleinen Ortschaften wie z.B. in Pierrefitte-en-Auge gibt es schöne Motive.

Das Château de Crèvecœur-en-Auge, Einrichtung im Hauptgebäude, Ausstellungen in den Nebengebäuden, fotografieren erlaubt. Lässt sich gut mit Besuchen in Beuvron, Cambremer und Lisieux verbinden.

Von Lisieux haben wir uns nur die Basilika Sainte-Thérèse angesehen. Ein monumentaler Bau und (auf zwei Ebenen!) innen so ausgeschmückt, dass man viel Zeit mit Anschauen verbringen kann. Vor der Kirche steht ein Turm mit Glockenspiel zur vollen Stunde. Seltsamerweise scheint kaum jemand die Töne zu bemerken, die Menschen gingen quatschend daran vorbei .. .. 
Nicht weit davon entfernt gibt es an der D 613 einen riesigen Leclerc-Supermarkt, ab 9 Uhr geöffnet, mit Tankstelle und Autowaschmöglichkeit. Am Parkplatz werden die freien Plätze der einzelnen Zonen angezeigt, dazu hat jeder Platz einen Fühler - welch ein Aufwand!

Von hier aus sind wir noch fast 50 km weit nach Osten gefahren um das Château du Champ de Bataille zu besuchen. Fotografieren ist im Schloss nicht erlaubt und der Park ist groß, der hat uns gereicht für diesen Tag.

In Villers-sur-Mer waren wir an einem nebeligen Morgen Ende Juni, wir erlebten, wie die Strandpromenade und auch der Strand geputzt wurden, und am Dinosaurier waren die Gärtner am Werk. Am Nachmittag sind wir bei Niedrigwasser und ein wenig Sonne zu den Felsen spaziert, die „schwarze Kühe“ genannt werden, allerdings hatten die meisten ein grünes Fell. Man darf hier Fossilien suchen, es waren viele Leute unterwegs, Parkplätze waren rar. Die Kirche hat uns auch gefallen.

Ein Rundgang durch Deauville, die Strandpromenade natürlich. Die Häuser in Trouville haben uns besser gefallen, der Ort wirkt nicht so konstruiert. Geparkt haben wir vor dem Casino, da geht es auch in die Tiefgarage, in die haben wir uns wegen unklarer Höhe nicht hineingetraut, zeitig in der Früh gab es oben noch etwas Schatten, aber dann stand das Auto in der Sonne, an einem heißen Tag .. .. 

Das Schmetterlingshaus Naturospace in Honfleur. Wenn man fotografieren will, rechne man mit einiger Zeit, bis die Optik nicht mehr anläuft, es ist warm und feucht drin, entsprechende Kleidung ist auch sinnvoll. So einige Schmetterlinge flattern natürlich nur frech vor der Nase herum und lassen sich nirgendwo nieder um sich fotografieren zu lassen. Ein paar Vögel gibt es auch, tropische Pflanzen / Blüten sowieso.

Die Kirche aus dunklem Holz in Honfleur ist auch mal was anderes, und dann gibt es noch so einige Gassen, die man durchstreifen kann, mit besonderen Häusern oder besonderen Auslagen. Parkplätze in Honfleur kosten zumeist was (vorher zu bezahlen), nur der vor dem Naturospace ist kostenlos, für den Besuch des Schmetterlinghauses natürlich.

Auf der Heimreise, auf der Flucht vor Regen und Wolken, ging sich noch ein Stop in Giverny aus, bevor uns Wolken und Regen wieder einholten. Hier ist wohl immer viel los, es gibt riesige Parkplätze, vor der Kasse zum Garten des Herrn Monet hieß es warten, bis wir drankamen, und das mitten in der Woche Ende Juni. Im Garten und in dem auch zu besichtigenden Haus war entsprechend was los. Zum Glück sind die Wege so gestaltet, dass man nicht unbedingt Menschen mitfotografieren muss, manchmal geht es nicht anders.

Weil unsere Reiseroute es erlaubte, haben wir auch Chartres besucht. Die Kathedrale dort war innen noch nicht fertig renoviert, die hellen Farben haben uns gut gefallen. Was ganz Besonderes ist das Viertel Bel Air, da sind ein paar Wohnblöcke ganz toll bemalt, und mitten in der Stadt, in der Rue de la Volaille, gibt es auch ein Bild an einer Hauswand, das zeigt eine Filmszene, also wie gefilmt wird ..

Ein Gefühl von Betrug hinterließ der Besuch des Stadtschlosses „Hotel De Beaumont“ in Valognes. Die schönen Fotos auf der Homepage und die Angaben der Öffnungszeit von/bis vermitteln den Eindruck, dass man sich in Ruhe die schönen Stücke anschauen kann und vielleicht auch fotografieren. Tatsächlich wurden wir mit einigen anderen Leuten in ein Zimmer nach dem anderen gepfercht, fotografieren war schon gar nicht erlaubt, die prächtige Treppe, auf die auf der Homepage hingewiesen wird, bekamen wir nicht mal zu sehen. Die Angabe, dass am Weekend zu Pfingsten geöffnet sei, war auch recht vage – eine Tafel am Eingang verkündete, dass es Sa, So und Dienstag bedeutete – zu spät, wir hatten schon auf eine Veranstaltung am Sonntag verzichtet um das Schloss zu besichtigen. Mehr Information und mehr Ehrlichkeit würden vielleicht weniger Besucher anlocken? Nicht fein .. ..   

Es ist auch bei anderen Schlössern so, dass man nicht fotografieren darf, nur haben wir nicht extra deswegen auf etwas anderes verzichtet und waren auch schon darauf vorbereitet. Frage an der Kassa, bei nein gingen wir nicht rein. Vielleicht lernen die Besitzer es mal, dass nicht jeder damit zufrieden ist ein bisschen was zu bestaunen und bald wieder vergessen zu haben. 

 

2012 - Aquitanien

2015 -  Bretagne

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