Unsere Reise in der zentralen Schweiz (Juni 2014)
Camping Talacker in Ringgenberg am Brienzer See bietet WLAN nur im Bereich der
Rezeption/Sanitäranlage, und dies auch so schwach, dass wir nichts davon
bemerkten. Duschen funktioniert mit 1 CHF-Münzen, dafür gibt es 3 Minuten
warmes Wasser (mit einem Knopf kann die Zeit unterbrochen werden).
In Camping Wydeli in Brenzikofen gibt es überhaupt kein WLAN, allerdings eine
Bahnlinie. Doch Stellplätze für Gäste ganz am Rand des Platzes sollten davon
nicht beeinträchtigt sein. Warmwasserduschen sind im Preis inbegriffen
(Räumlichkeit ab morgens um 7 Uhr geöffnet), und auch ein Schwimmbecken.
Deswegen gibt es manchmal auch Nur-Badegäste, und außerdem führt eine Straße
(gleichzeitig Wanderweg) durch den Platz. Autos benutzen die Straße kaum, aber
es ist mit Radfahrern, Reitern, Mopeds und landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu
rechnen. Noch ein Hinweis zum Campieren: Die Steckdosen in der Schweiz sind etwas anders als in Österreich und Deutschland. Man sollte sich einen entsprechenden Adapter besorgen, wenn man sein Gefährt mit Elektrizität versorgen will. Und Platz für einen Müllsack - in der Schweiz heißt der Kehrrichtsack - vorsehen. Den bekommt man nämlich zwingend bei der Ankunft .. .. Müll einfach so wo reinwerfen gibt es nicht. Und der Sack „gilt“ auch nur dort, wo er bezogen wurde. Für PET-Flaschen, Glas und Metalldosen gibt es in der Schweiz auch Sammelstellen, doch die muss man meist erst mal finden (oder erfragen). Parkplätze sind zu 99 % nur gegen Gebühr zu benutzen. Aber ist das nicht besser als gar kein Platz? Logischerweise ist die Gebühr in großen Städten deutlich höher als am Land, das können schon mal 2,- CHF oder mehr pro Stunde sein. Bei P+R-Plätzen oder bei zeitintensiven Sehenswürdigkeiten gibt es eine Tagesgebühr. Manchmal haben Supermärkte eigene Tiefgaragen. Was uns - mehr oder weniger - gefallen hat: Raum Brienz: Eine Fahrt mit der Brienz-Rothorn-Bahn, wunderbare Aussicht aus den offenen Waggons während der Fahrt (zum gegebenen Zeitpunkt fuhr der Zug nur bis Planalp). Eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer „Lötschberg“ und Besuch der Gießbachfälle am Südufer des Sees, ganz in der Nähe von Brienz. Man kann von der Schiffsanlegestelle zu Fuß hinauf gehen und sich die kleinen, unteren Wasserfälle ansehen (dabei überquert man gleich mal den Gießbach mittels einer Brücke und wird ein wenig nass dabei) oder die Standseilbahn aus dem Jahr 1879 benutzen, die erste mit Ausweiche in der Mitte und angeblich überhaupt die erste rein touristische (nämlich für die Hotelgäste). In der Nähe des Grandhotels befinden sich die spektakulären Fälle, ein Weg führt hinter dem größten durch. Etwas oberhalb des Hotels gibt es einen großen Parkplatz (Tagesgebühr), die Straße dorthin ist eng und kurvenreich, und sie führt weiter den Berg hinauf zur Axalp, wo wir den Schnitzlerweg entlanggingen, ein kleiner, schön angelegter Rundweg, der Teil eines längeren Wegs ist, der zu einem kleinen See (schweizerisch: Seeli) führt. An diesem Rundweg sind diverse von „Schnitzlern“ aus Holz geschnitzte Figuren zu sehen. Wo er beginnt, ist ein Parkplatz angelegt, für 1 CHF hatten wir 90 Minuten Zeit, deutlich mehr als wir - trödelnd und fotografierend - für den Rundweg brauchten. Zur Axalp fährt auch ein Bus, und den würden wir empfehlen, nachdem wir die Straße kennengelernt haben. Es ist da wirklich eng und steil, und Gegenverkehr ist gar nicht lustig! Deswegen ertönt auch das Posthorn, wenn der Bus kommt. Hauptattraktion ist das Museum Ballenberg mit einem Eingang Ost und einem Eingang West. Der Parkplatz kann an einem Wochenende schon mal voll werden (obwohl die meisten Gäste mit dem Bus kommen), die Gebühr beträgt 5 CHF für einen Tag. Wegen der vielen Gebäude mit Einrichtungsdetails empfehlen wir bei gegebenem Interesse die 2-Tage-Karte, die deutlich billiger ist als zwei einzelne Karten. Man bekommt dann einen Aufkleber für den aktuellen und einen für den nächsten Tag. Wir besuchten Ballenberg an einem Veranstaltungstag und bekamen verschiedene Tänze zu sehen. Veranstaltungskalender ist im Internet zu finden, und auch die Zeitpläne, wo wann im Gelände Handwerker bei der Arbeit zu sehen sind, z.B. Hutmacher, Klöppeln, Käser, Schmied .. .. Raum Meiringen:
Das Sherlock Holmes-Museum in Meiringen ist ein kleiner Leckerbissen.
Das Wohnzimmer des Detektivs wurde nach Angaben in den Romanen rekonstruiert.
Man bekommt einen Kopfhörer und ein kleines Gerät, das man an bestimmten
Stellen des Museums mit Text aufladen kann, in einigen Sprachen. Sind viele
Besucher da, muss man warten, bis wieder Geräte verfügbar sind - man
würde dann auch nicht viel sehen. Parken kann man nebenan in einer
kostenpflichtigen Tiefgarage - da waren viele Plätze frei. Die Nummer des
Parkplatzes merken, die muss man beim Automaten eingeben. Das Ticket muss
nicht im Auto hinterlegt werden. Eine weitere Schlucht gibt es in Rosenlaui. Für die Straße dorthin gilt das gleiche wie für jene auf die Axalp. Außerdem gibt es da eine Art Parkmautstelle. Für einen gewissen Bereich ist Parken gebührenpflichtig, und für den gibt es diesen einen Parkautomaten. Der Einfachheit halber muss man am Vormittag die Gebühr für einen ganzen Tag, ab 12 Uhr für den halben Tag (4,- CHF) bezahlen. Für einen Besuch der Schlucht empfiehlt sich daher der Nachmittag. Die schöne Schlucht ist bergauf (hohe Stufen!) zu begehen, am Ende ist ein Drehkreuz und man geht durch den Wald bergab. Die Gelmerbahn liegt ein ordentliches Stück richtung Grimselpass. Mit 106 % Steigung ist sie eigentlich ein Schrägaufzug. Da es nur einen Wagen (für 24 Personen) gibt und die Fahrt fast eine Viertelstunde dauert, kann man nur zur halben und vollen Stunde bergauf fahren (und auch nur wenn mindestens 4 Personen fahren wollen), und dazwischen hinunter. Jeder bekommt „Karten“ mit der Zeit für hinauf und hinunter, die man beim Bahnführer abgibt. Will man oben wandern, sollte man entsprechend Zeit einplanen, damit man „seine Bahn“ nicht versäumt. Und am Wochenende kann es generell „eng“ werden. Es gibt auch einen Fußweg hinunter, aber da geht man schon ein Weilchen . und da vorne, wo die Schienen scheinbar aufhören, geht es hinunter .. .. ! |
Zug gesteckt voll um 10 Uhr vormittags, hinunter war er fast leer. Später sahen wir ebenfalls kaum besetzte Züge bergwärts fahren. Im Garten blühten im Juni die frühesten Frühlingsblumen. Auch für die Fahrt auf´s Jungfraujoch nutzten wir den Parkplatz in Wilderswil. Bei der Bahnkarte bis „ganz hinauf“ besteht die Wahl zwischen zwei Routen, eine über Grindelwald, die andere über Lauterbach, preislich gibt es keinen Unterschied. Es bietet sich an, die eine hinauf, die andere hinunter zu fahren. Man kann unterwegs aussteigen, sich umsehen und mit einem späteren Zug weiterfahren. Am „Top of Europe“ herrschte großes Gedränge. Da fuhren nicht nur die regulären Züge für die Einzelreisenden (meist alle Sitzplätze besetzt), sondern auch Sonderzüge für Gruppen. Wenn man nicht unbedingt dort gewesen sein muss, ist es vielleicht interessanter, Wanderungen von der Kleinen Scheidegg aus zu machen. Achtung: Bei Sonnenschein kann es auch in dieser Höhe ordentlich warm sein, und geht man auf den Gletscher, braucht man wirklich dunkle Sonnenbrillen! Die Fahrt mit vier Seilbahn-Etappen auf das Schilthorn ist was für James Bond-Fans. Die tolle Aussicht kann praktisch Null sein, wenn sich der Berg in Wolken hüllt. Trümmelbachfälle - einfach beeindruckend. Sehr laut und fotografisch kaum zu dokumentieren. Ein Schrägaufzug bringt die Besucher auf eine gewisse Höhe, von dort aus geht es über Stufen noch weiter hinauf, dann geht man zurück und bis ganz hinunter. Emmental: Generell scheinen Sehenswürdigkeiten im Emmental nur am Nachmittag besuchbar zu sein, auch das Chüechlihus in Langnau. In dem schönen alten Gebäude gibt es praktisch alles über das Emmental - von Töpferei über Weberei bis zu Glas und bekannten Persönlichkeiten. Dem Käse ist überraschend wenig Raum gewidmet. Am Vormittag kann man sich der Landschaft widmen - bei Affoltern bietet sich der (steile) Aussichtshügel Lueg an, gut hat uns auch das südliche Emmental mit den steilen Hügeln und den alten, überdachten Brücken gefallen. Aarau, Bern, Thun Nur ein paar Kilometer entfernt begeisterte uns Schloss Wildegg. Parkplatz bei einem Bauernhof, das letzte Stück zu Fuß zurückzulegen - ist nicht weit. Der Garten mit alten Gemüse- und Getreidesorten sowie Spalierbäumen liegt am Fuße des Schlosses und erfordert es einiges an Stiegen bergab zu gehen. Bern liegt westlich des Emmentals, das besuchten wir an einem Sonntag und mussten feststellen, dass das Einstein-Haus nur unter der Woche geöffnet ist. Außerdem kam uns der Frauenlauf in die Quere, die Zufahrt zum gewünschten Parkhaus war nicht möglich, und wir mussten dann ziemlich weit zu Fuß gehen, um die Zytglogge, die jede Stunde ihr Schauspiel bietet, zu erreichen. Auch einige Brunnen und Fassaden sind sehr schön. Noch ein Stückchen weiter südlich liegt Thun, einen Bummel durch die Altstadt kann man mit Hilfe eines im Internet herunterzuladenden Plans unternehmen. Eine Überraschung waren dabei Surfer auf der Aare! (sonntags) Raum Luzern: Ein zweites außergewöhnliches Museum ist der Gletschergarten neben dem Löwendenkmal. Es handelt sich dabei um Gletscherschliffe und -töpfe, die ausgegraben wurden. Daneben liegt das ebenfalls zu besichtigende schöne Haus der Grundstückbesitzer und ein Spiegellabyrinth. Von Luzern aus kann man mit einem Schiff zum Pilatus fahren, natürlich geht es auch mit Bahn oder Auto (ja klar, gebührenpflichtiger Parkplatz), was Besonderes wegen der steilsten Zahnradbahn der Welt. Es kann sein, dass man ziemlich lange warten muss, bis man an der Reihe zum Einsteigen ist, das sollte man einkalkulieren. Oben gibt es leicht begehbare (Rund)wege und ein Selbstbedienungsrestaurant, man kann auf der anderen Seite mit Seilbahnen runterfahren und mit dem Bus wieder zurück nach Luzern kommen. Eine Straße führt vom Vierwaldstätter See nach Süden in ein Hochtal, dort liegt Engelberg mit seinem Kloster (schöne helle Kirche mit der größten Orgel der Schweiz), heute ganz und gar nicht mehr einsam. Riesige Parkplätze (Tagesgebühr), Gondelbahnen hinauf zum Trübsee (Rundwanderweg - Selbstbedienungs-Restaurant macht im Juni Urlaub), und man kann noch weiter hinauf zum Titlis-Gletscher. Raum Zug: Der Nachbarort Baar bietet im Tal der Lorze die Höllgrotte, eine Tuffstein-Tropfsteinhöhle. Auf einer schmalen Straße durch den Wald, Parkplatz, dann noch ein Stück zu Fuß. Kartenverkauf in einer kleinen Hütte, dann bergauf zum Eingang. Drin ist es kühl und feucht, entsprechende Kleidung und Schuhwerk ist zu empfehlen. Für Kinder gibt es einen Audio-Guide auf Schwizerdütsch, das kann man sich auch im Internet runterladen, ist unterhaltsam es anzuhören. Zürich:
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