Einkaufen in Island (Juni 2002)

In einem Reiseführer war vom amerikanischen Einfluss zu lesen, und dass es wegen dem Umweltschutz keine Plastikflaschen gäbe und man daher auch keine mitnehmen sollte. Trotzdem hatten wir zwei im Auto, gefüllt mit Trinkwasser, und deswegen waren wir beim Zoll ein wenig nervös. Der interessierte sich jedoch gar nicht dafür, und als wir im ersten Supermarkt waren, wussten wir warum. Von Glasflaschen war nämlich weit und breit nichts zu sehen, Bier gab es in Dosen, die anderen Getränke in Plastikflaschen. Auch vom amerikanischen Einfluss beim Angebot war nichts zu bemerken, im Grunde sieht es im Supermarkt nicht anders aus als bei uns, nur statt Gulasch gibt es halt Fischbällchen in Dosen. 
Wegen der heiklen Natur sind die Isländer natürlich schon darauf bedacht, dass der Abfall ordentlich gesammelt wird. So findet man die verschiedensten Container, für Papier haben wir sogar drei verschiedene entdeckt - Zeitungspapier, Kartons und anderes Papier. Da und dort gibt es sogar Straßenkarten der näheren Umgebung, auf denen der Standort der diversen Container eingezeichnet ist! Auch als Tourist sollte man sich daran halten und die diversen Abfälle ordentlich getrennt in die vorgesehenen Behälter befördern. Auch vom allgegenwärtigen Trockenfisch war in den Reiseführern zu lesen. Wir hatten uns schon darauf eingestellt, hauptsächlich davon zu leben. Dann aber waren wir direkt froh, in einem riesigen Supermarkt überhaupt welchen zu entdecken, eher kleine Stücke, schön in Plastik verpackt, ganz offensichtlich nur für die Touristen, die das mal probieren wollen. Na ja, für so essen ist das eher nichts, ist wie Pappkarton mit Fischgeschmack. So haben wir ihn eingeweicht und Suppe draus gemacht. Einer nationalen Besonderheit kann man jedoch kaum entkommen: Isländer mögen es süß! So ist es ratsam, sich die Inhaltsangaben auf den Verpackungen anzusehen. Dunkles Roggenbrot mit viel Zucker und Malz war nicht so ganz unser Geschmack! Auch diversen Aufstrichen ist am Geschmack leicht anzumerken, ob sie aus Island stammen. Anders ist es mit Butter: da ist meist Salz drin. Dass Einkäufe in Island teuer sind, ist kein Geheimnis. So stürmen alle Leute, die von der Fähre kommen, in den Supermarkt in Egilsstaðir, der besonders billig sein soll (wir waren zwar auch dort, aber die Preise habe ich mir nicht so genau angesehen). Oder sie führen - bei entsprechend großen Fahrzeugen - genügend Proviant für den ganzen Urlaub mit (was die Isländer nicht gerade gerne sehen) - wobei zu beachten ist, dass Fleisch(waren), Eier und Milch(produkte) nicht eingeführt werden dürfen. Na ja, jeder, wie er meint. Wir haben lieber nach Lust und Laune ca. alle 2 Tage eingekauft, Supermärkte gibt es in jeder Stadt, in größeren mit sehr guter Auswahl. Nur essen gehen im Restaurant wollten wir nicht - die Preise haben uns doch abgeschreckt.
Noch was zum Thema Geld:  Bezahlen mit Visa ist meist kein Problem, für die Einkäufe im Supermarkt und für diverse Kleinigkeiten hatten wir lieber Bargeld in der Tasche. Das besorgten wir uns - abgesehen vom "Startpaket" (Tausch auf der Fähre, da bekommt man auch Münzen!) mit der Bankomat-Karte bei den Automaten, die es in jeder Stadt bei zumindest einer Bank gibt (in Egilsstaðir steht der Automat allerdings im Eingangsbereich eines Supermarkts). Das funktionierte ausgezeichnet und erstaunlich flott (die Anleitung gibt es auch auf Deutsch).

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ein besonderer Container ...

Trockenfisch"erzeugung" -
selten zu sehen!